DER ERDOFEN IST DER ÄLTESTE OFEN DER WELT. MIT GENÜGEND ZEIT WIRD IN DIESEN HEISSEN UNTERIRDISCHEN HÖHLEN SELBST DAS ZÄHESTE FLEISCH ZUM ZARTEN GAUMENSCHMAUS.
Das Schmoren ist die klassische Zubereitungsart
für große, stark durchwachsene Fleischstücke. Im geschlossenen Topf garen Schweinebraten, Lammkeule oder Geflügel bei niedrigen Temperaturen mehrere Stunden im eigenen Saft. Wer in der Open-Air-Küche nicht auf diesen Genuss verzichten will, kann sich mit ein wenig Körpereinsatz einen Erdofen bauen. Neugierig? Man braucht dazu lediglich einen Spaten, ein paar Steine und ein Stück Erdboden. Was für Europäer vielleicht abenteuerlich klingt, wird in Mexiko, Australien, Neuseeland und auf Hawaii im Kreis von Freunden und der Familie zelebriert – wohl auch deswegen, weil auf diese Weise geschmorte Speisen ein intensives Aroma entwickeln.
Zum Bau eines Erdofens brauchen Sie einen Spaten und ein paar große Steine. Bewahren Sie die Grassoden auf, um das Loch später wieder verschließen zu können. Tipp: Ein feuerfester Bräter sorgt dafür, dass der Braten sauber bleibt.
Schritt 1
Heben Sie mit einem Spaten ein Erdloch aus – circa 50 cm tief und mindestens doppelt so breit wie das Gargut. Legen Sie Boden und Rand der Grube mit Steinen aus und entfachen Sie mit reichlich Holz ein Feuer, das Sie herunterbrennen lassen, um Glut zu erzeugen. Während das Feuer brennt, bereiten Sie das Fleisch vor (siehe Rezeptheft). Sie können das Fleisch in Bananenblätter oder feuchtes Pergamentpapier einwickeln. Auch ein hitzebeständiger Bräter ist geeignet.
Schritt 2
Ist das Feuer heruntergebrannt, legen Sie einige heiße Steine beiseite, platzieren das Gargut auf der Glut und bedecken den Braten mit den restlichen heißen Steinen. Dann wird das Erdloch mit Grasschnitt und Erde verschlossen. Nach zwei Stunden ist ein 1 Kilo schwerer Braten servierfertig. Bei Regen können Sie das Fleisch auch im Römertopf 2 Stunden im Backofen bei 200 °C schmoren.