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Eine Küche als Skate-Architecture? Inspiriert von der Slide&Hide® Technologie von NEFF ist mit SkateKitchen ein Objekt entstanden, das maximale Kreativität und Freiheit symbolisiert. Der Designer Holger Schardt und die Architektin Frederike Berning von Marketstudios über ein Designobjekt und seine Entstehung.

Design erzählt Geschichten

Design erzählt Geschichten

Wenn es darum geht, eine räumliche Situation oder ein Objekt mit einem Narrativ zu beleben, ist die multidisziplinäre Designplattform Marketstudios die perfekte Adresse. Design ist Geschichten erzählen, erläutert Holger Schardt. Der erfahrene Produktdesigner, dessen Spezialität Kommunikation im Raum ist, hatte sofort eine klare Vorstellung im Kopf: „Im Projekt SkateKitchen haben wir zwei Welten zusammengebracht, die Welt des Kochens und die von zwei Profi-Skateboardfahrern“, erklärt er. „Es ging darum, ihre gemeinsame Geschichte zu erzählen. Im Fokus stand das Thema Bewegung: Die innovative Ofentür Slide&Hide®, die im Inneren des Ofens verschwindet, wird durch die gleitenden Bewegungen der Skater unterstrichen. Wir wollten damit zeigen, dass die Küche nicht nur ein Symbol für maximale Kreativität und Freiheit sein kann, sondern auch ein Sinnbild für einen immer stärker werdenden individualisierten Lifestyle ist.“

Die Küche wird zur persönlichen Visitenkarte

Die Küche wird zur persönlichen Visitenkarte

Architektin Frederike Berning hat vor allem die Interpretation gereizt: „Heute möchte niemand mehr einen fertigen Lifestyle kaufen. Eine Küche als Skate-Architecture ist ein gutes Symbol für den extrem individualisierten Ansatz, der immer mehr gefragt ist,“ sagt sie. Der ganzheitliche Anspruch stehe für viele Menschen heute klar im Vordergrund. Insbesondere für Menschen, die generell einen hohen Anspruch an sich selbst, an ihren Job und ihre Familie hätten. Im Einklang mit der Natur zu leben, sei ein zentrales Thema, das sich in der Küche widerspiegelt, beobachtet die Expertin. „In der Küche kann man die jeweilige Haltung ablesen“, sagt sie: „Wie möchte ich mich ernähren? Wie nachhaltig möchte ich leben? Die Küche ist traditionell ein hoch technisierter Raum und meistens mit einer hohen Investition verbunden“, sagt sie. Und Holger Schardt ergänzt: „Wir haben die Erfahrung gemacht, wie wichtig es für Menschen ist, hier einen perfekten Ort zu schaffen, der Werkstatt, zentraler Treffpunkt der Familie, aber auch Ausdruck der persönlichen Haltung ist. Die Küche soll das nicht nur technisch leisten können, sie soll auch so aussehen. Und sie soll sich auch so anfühlen.“

Eine Symbiose aus Küche und Skaterampe

Eine Symbiose aus Küche und Skaterampe

Wie kann also der finale Look einer Küche aussehen, die skatebare Situationen ermöglicht? Was sind typische Merkmale? Materialien? Haptiken? „Zur besseren Visualisierung hatten wir einen Topview kreiert. Quasi eine große Miniramp so skizziert wie ein Tablett, auf dem eine Kollage von Materialien lag“, erklärt Frederike Berning. Die Idee, die am Ende entstand, war inspiriert von dem Spielerischen der Skater und den klaren, wertigen Materialien, die der Marke NEFF zuzuordnen sind. „Eine Geschichte lebt auch von Überzeichnungen und Abstraktion. Die SkateKitchen wurde zur Utopie einer Küche für ein Skateboard fahrendes Paar – eingebettet in eine riesige Halfpipe und gebaut aus Materialien wie Naturstein, Holz und Beton“, ergänzt Holger Schardt. Als Inspirationsquelle dienten Fotos von Alexander Basile, selbst Skater und Künstler, der als Fotograf das Projekt begleitete. „Bisher hatte Skaten im urbanen Raum stattgefunden auf Beton, auf Metallgeländern und Steinpollern“, sagt der Designer. „Wir mussten uns erst einmal klar werden, wie eine Küche gestaltet sein muss, damit die Materialien für Skater nicht mehr nur nach draußen passen, sondern Teil eines Innenraums werden können.“

Perfekter Shape zum Gleiten und Kochen

Perfekter Shape zum Gleiten und Kochen

Von den Materialien ausgehend nahm die Küche langsam Gestalt an. Es entstanden ineinandergreifende Kubatoren mit unterschiedlichen Formen, eingebettet in eine riesengroße Hohlkehle. Ein erfahrener Rampenbauer arbeitete eng mit der hochspezialisierten Holzwerkstatt Møebelwerft zusammen, um den perfekten Shape der Hohlkehle mit Steigung, Winkel und Länge zu überwachen. In der Mitte die Arbeitsplatte mit Platz für Herd und Ofen, ein Monolith, der von allen Seiten mit Leben gefüllt werden konnte. „Wir haben uns in Skater hineinversetzt, die sich einen Funpark aufbauen“, sagt Holger Schardt. „Und das haben wir im Raum abgebildet und dafür unterschiedliche Ebenen entwickelt, auf denen Skater fahren und Küchenchefs kochen können.“

Das Beste entwickelt sich weiter

Das Beste entwickelt sich weiter

„Wir wollten dabei auch alte Materialien neu interpretierten,” sagt Architektin Berning. „Da wir nicht mit einem 5 Quadratmeter großen Marmorblock arbeiten konnten, haben wir widerstandsfähiges Holz vorgeschlagen.“ Für die Rampe wurde es glattgeschliffen und schwarz gebeizt. Nach ganz altem Verfahren wie vor hundert Jahren: „Wir wollten damit ein Zeichen setzen“, ergänzt Holger Schardt. „Alle technischen Details entwickeln sich weiter – nahtlos und ohne, dass das Alte komplett verschwindet. Man behält das Beste und entwickelt es immer weiter, greift aber trotzdem auf alte Materialien zurück, die nah am Menschen sind, wie zum Beispiel Naturstein oder gebeiztes Holz.“

Ein moderner Approach der Sinnsuche. Denn Küche ist heute so viel mehr als nur Koch-Location: Sie ist Rückzugsort, Kochmodul, Werkstatt, Schreibestube oder eben SkateKitchen. Als Roadshow geplant wird sie auf der Mailänder Eurocucina zu sehen sein. Mit spektakulären Skate- und Kochstunts. Und als Ort gemeinsamen Kochens und Genießens.

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