Francesco Bonaga, 45, leitet in vierter Generation ein legendäres Delikatessengeschäft mit Bäckerei in Bologna .
„Paolo Atii & Figli“ wurde vor 150 Jahren von Paolo Atti gegründet. Damals war es eine Bäckerei.
Nach seinem Tod haben die Frauen der Familie die Geschäftsführung inne gehabt. Der Name ist immer gleichgeblieben und heute leite ich unser Delikatessengeschäft zusammen mit meinen zwei Schwestern und meinem Bruder in vierter Generation.
Wahrscheinlich leben hier in Bologna die Italiener mit dem größten Sinn für Genuss.
Der Bologneser liebt es, mit gutem Essen bekocht zu werden – oder selber für andere zu kochen. Man könnte sagen, die ganze Stadt ist wie besessen von Vergnügen, nicht nur kulinarischer Art, sondern auch in Sachen Kunst, Musik, Unterhaltung, eigentlich ganz allgemein im Leben. Bei uns wird alles in Handarbeit produziert, Wurst, Käse, Pasta, Panettone, Pralinen – und natürlich auch das Brot. Bologneser mögen nicht nur gute, gesunde und schmackhafte Brote. Sie müssen auch formschön sein: In unserer Bäckerei arbeiten fünf Bäcker. Sie beginnen ihre Arbeit um zwei Uhr nachts und arbeiten bis 13 Uhr. Samstag und Sonntag sind die arbeitsreichsten Tage. Sie backen 80 verschiedene Brotsorten. Besonders beliebt bei unseren traditionsbewussten Kunden ist das Brot, dem „Strutto“ beigemengt ist, also Schweineschmalz und Speck. Wir werden immer wieder gebeten, unsere Produktion zu vergrößern oder Filialen im Ausland zu eröffnen, aber wir weigern uns. Warum? Weil Qualität mit Wert zu tun hat. Wert kann nur durch völlige Hingabe und Konzentration auf das Wesentliche erreicht werden. Oder anders gesagt: Qualitätshandwerk ist einfach nicht massentauglich.“
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