Bis zu drei Liter Flüssigkeit nimmt der durrchschnittliche Europäer jeden Tag zu sich. Wie unterscheiden sich die Wassersorten in Europa voneinander? Wo kommen die her? Wie wird es aufbereitet? Und: was ist eigentlich drin?
In Deutschland regelt die Mineral- und Tafelwasserverordnung,
wie natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser beschaffen sein, abgefüllt, analysiert und gekennzeichnet werden muss. Die Kriterien für natürliches Mineralwasser sind besonders streng: Es muss als einziges deutsches Lebensmittel amtlich anerkannt sein – dazu sind mehr als 200 Einzeluntersuchungen nötig.
Eigentlich ist Mineralwasser nichts anderes als Regenwasser, doch steckt es, wie der Name sagt, voller Mineralien wie Natrium, Magnesium oder Calcium. Bei seinem Weg durch den Boden wird das Wasser gereinigt und reichert sich mit Mineralien, Spurenelementen und Kohlensäure an. In dieser reinen und ursprünglichen Form muss es direkt aus den unterirdischen, schadstoffgeschützten Quellen abgefüllt werden, um als „natürliches Mineralwasser“ bezeichnet werden zu dürfen. Lediglich der Kohlensäuregehalt darf reguliert sowie Eisen und Schwefel entzogen werden.
Dem Mineralwasser sehr ähnlich ist das Quellwasser. Es muss ebenfalls an der Quelle abgefüllt werden und wird aus verschiedenen Wasservorkommen gewonnen. Die chemische Zusammensetzung des Wassers orientiert sich an den Grenzwerten für chemische Stoffe der Trinkwasserverordnung.
Alle Anforderungen eines natürlichen Mineralwassers
dagegen erfüllt das Heilwasser. Die darin enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente sind in so hoher Konzentration vorhanden, dass sie heilende, krankheitsvorbeugende oder lindernde Eigenschaften haben. Die gesundheitliche Wirkung des Heilwassers muss wissenschaftlich belegt sein, um eine staatliche Zulassung zu erhalten. Calciumreiche Heilwasser werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zum Beispiel bei Osteoporose zur Stärkung der Knochen empfohlen, Fluorid ist zur Vorbeugung von Karies anerkannt und Sulfat hilft bei Verdauungsbeschwerden. Viele Heilwasser können täglich getrunken werden, bei akuten Mangelzuständen können sie auch als Trinkkur angewendet werden. Neben Mineral-, Quell- und Heilwasser wird auch Tafelwasser im Supermarkt angeboten. Es ist jedoch kein natürliches Produkt. Es wird industriell hergestellt, indem Leitungs- oder Quellwasser mit Meerwasser, Sole (einer wässrigen Lösung aus Salzen), Mineralstoffen und Kohlensäure versetzt wird. Es darf in Restaurants aus Zapfanlagen angeboten werden – anders als natürliches Mineralwasser, das nur in der Originalflasche serviert werden darf.
Wer kein Wasser in Flaschen kaufen möchte, kann in Deutschland auch bedenkenlos Leitungswasser trinken. Es besteht zu etwa zwei Dritteln aus Grund- oder Quellwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser, das zum Beispiel aus Talsperren, Flüssen oder Seen stammt. Bevor es in die Haushalte gelangt, wird es durch die Wasserwerke aufbereitet. Durch Kontrollen werden die gesetzlichen Vorschriften und Grenzwerte der Trinkwasserverordnung eingehalten – die gilt aber nur bis zum Hausanschluss: Für Verunreinigungen durch alte Bleirohre etwa ist man selbst beziehungsweise der Vermieter verantwortlich.
Unter Verbrauchern herrscht zudem oft Verunsicherung darüber, ob nicht auch Rückstände von Arzneimitteln und Nitrat, das in der westlichen Landwirtschaft zum Düngen von Böden eingesetzt wird, ins Leitungswasser finden. Tatsächlich nimmt die Belastung des Leistungswassers durch diese Stoffe stetig zu – die Schadstoffmenge ist nach der Aufbereitung aber so gering, dass sie sich nicht auf die Gesundheit auswirkt.
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